Am Markt in Buchara


Wodka, Jurten und Medresen - Gemeindereise nach Usbekistan
Reiseeindrücke von Christa Brand


Als ich von der Reise nach Usbekistan hörte, war ich eine der ersten, die sich vormerken ließ. Seidenstraße, Samarkand, Buchara, das klang nach Kindheit und Märchen.

Am Tag unserer Abreise, hörten wir von Unruhen in Usbekistan, 400 Tote im Ferganatal, beunruhigend, aber wir waren schon in Frankfurt und stiegen ein ins Flugzeug.

Sachsirabs Der Rest war einfach nur schön.

Als die Namen von Ingard über Frede-Marie bis Detlev gelernt (immerhin 2/3 Neugemeindereisende), die Plätze im Bus zur allgemeinen Zufriedenheit verteilt waren, die morgendlichen Gespräche über die Vorteile von Immodium oder Perocur forte verebbten, konnten wir in aller Ruhe die Schönheiten von Medresen und Moscheen von Chiwa über Buchara bis Samarkand genießen und den Erzählungen über Geschichte, Land und Leute unserer ausgezeichneten Reiseleiterin Flora lauschen, einer tartarischen Vertreterin des usbekischen Völkergemischs, das sich im Lauf der kriegerischen Jahrhunderte durch Verschleppen, Vertreiben, Zwangsansiedlung im Land zusammengefunden hatte.

Tschor Minor in Buchara Diese Unterschiedlichkeit der Menschen, die Buntheit der Kleidung der Frauen, die größtenteils ohne Kopftuch und unverschleiert auftraten, trug nicht unwesentlich zur Faszination dieser von Michael hervorragend vorbereiteten Reise bei.

In den entlegenen Städten fühlten wir uns ins 19. Jahrhundert versetzt, als wir von den Traditionen hörten, die von usbekischen Frauen auch heute noch gelebt werden.

Registan von Samarkand bei Nacht

Unvergessen der nächtliche Besuch des Registan in Samarkand, als ein Polizist uns die Türen aufschloss und zu unserem Gesang die märchenhaften Gebäude beleuchtete.



Wir waren eine harmonische und lustige Gruppe, die Fürsorge unsrer Flora vermissen wir sehr und ihre Stimme im Bus: „sind auch alle da“, oder „Achtung, Hans, eine Stufe“. Sie führte uns durch die Wirren der Basare, begleitete uns ins Ballett und sorgte zweimal täglich an immer überraschenden Orten für reichhaltiges Essen und genügend Wodka.

Und sie gab uns Weisheiten mit wie „wenn Du Deine Kinder liebst, dann schick sie auf Reisen“

Christa Brand



Die Reisegruppe am Registan in Samarkand