Ein Reiseleiter –
(frei nach Eugen Roth)
Ein Reiseleiter, der verwegen,
sich neuen Touristen hat ergeben,
besteigt den Bus wohl gut gelaunt,
sieht viele Leute – und er staunt:
Junge, Alte, Lahme, Taube –
Alle treibt der wilde Glaube
Zu lernen Kunst, Geschichte, Kultur:
Uns bleiben da 12 Tage nur –
Für 2000 Jahre – und die Hitze:
Zum Lachen bringen uns seine Witze…
Erklärt uns Fauna, Flora, Steine,
Gewürze, Küche und die Weine.
Kümmert sich um Betten, Zimmer,
Föhn (!!!), Koffer, Technik-Pause immer.
Erklärt, dass Blatt mit einem Herz
Heißt Pomeranze, ohne Scherz!
Doch dieser feine Mann gar sehr
Verzweifelt schon bald immer mehr –
Woll’n doch die Leute nicht nur laufen,
in den Souks nur schau’n - und kaufen!
Er gibt nicht auf, hat viel Gehör,
für Zwischentöne auch Gespür:
Zum Picknick Melone, Oliven, Bier, Wein!
Ja, Extra-Wünsche dürfen sein:
Er schickt den „Lumpensammler“ weg –
Führt die Gruppe alleine – oh Schreck!
Und all die vielen fremden Worte,
Begriffe, Namen und auch Orte:
Beduinen, Kabilen, Berber, Nomaden,
Kasbah, Ksar – wir geh’n lieber Baden!
Meknes, Fes, Ouarzazate,
Boumalne Dades auch auf der Karte!
Arabische Zungenbrecher gehören dazu:
Libitibi tou, limabiti mabiti mabitou!
Saba eche und leila saida –
Wir sagen Dir „Shukran“ und kämen gern wieder!
In Shallah!
(Anette Faller, 13.05.2015)
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