- Momentaufnahme in Israel -

von Karola Eibl

Es ist 9 Uhr morgens, wir stehen auf dem Ölberg und genießen den Blick über das Kidrontal auf den Tempelberg. Gleißend leuchtet die goldene Kuppel des Felsendoms in der Sonne.

Auf dem Tempelberg

Es ist 9 Uhr morgens, wir stehen auf dem Ölberg und mit uns gefühlte tausend andere Touristen – oder besser Pilger …

Jerusalem an einem Sabbat. Die Straßen sind leer, das jüdische Viertel in der Altstadt ruht, aber die christlichen Pilger drängeln sich vom Ölberg den Palmsonntagsweg hinunter, erobern die Altstadt durch das Löwentor und quetschen sich die Via Dolorosa entlang. So auch wir, das gehört dazu.

enge Gasse in der Altstadt

Nach dem Mittagessen klingelt Eva, unsere Reiseleiterin, an einem Tor, der Summer ertönt, das Tor geht auf und wir befinden uns – mitten im arabischen Viertel der Altstadt – an einem wunderbaren Ort der Ruhe. Bei Schwester Bernadette gibt’s einen köstlichen Meinl-Kaffee mit Apfelstudel oder ein erfrischendes Gösser-Bier – wir sind im österreichischen Hospiz! Hier können wir durchschnaufen, den Blick vom Dach des Hauses über die Altstadt schweifen lassen, unseren Kaffee im Garten genießen ...

Pause im österreichischen Hospiz

...um uns dann gestärkt wieder ins Getümmel zu stürzen, das an der Grabeskirche seinen Höhepunkt erreicht.

Gedrängel vor dem Jesusgrab

Von Besinnlichkeit keine Spur, die kann man erst später – kurz bevor der muslimische Türhüter die Grabeskirche schließt – erfahren.

Besinnlicher Moment

Und trotzdem: Jerusalem ist eine besondere Stadt, so bergig, so voll, so gesichert und doch auch so faszinierend. In Jerusalem waren wir 4 Tage etwa zur Mitte unserer Rundreise durch Israel.

Kinder in der Altstadt

Tel Aviv mit Jaffa, Cäsarea, Akko, Nazareth, den See Genezereth und eine Wanderung am Banias (einer der Quellflüsse des Jordan) hatten wir schon hinter uns.

Blick auf Tel Aviv

Und vor uns lagen noch Bethlehem, die Negev-Wüste, das Rote Meer mit einem Ausflug zum Katharinenkloster auf dem Sinai sowie das Tote Meer mit Masada.

Massada

Es war wieder mal eine gelungene Gemeindereise in einer Reisegruppe, die die Bezeichnung „Gruppe“ wirklich verdient. Leider hatte diese wunderbare Reise ein schreckliches Ende. Auf der Fahrt zum Flughafen krachte ein PKW, der mit völlig überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen war, in unseren Bus. Alle vier Insassen, junge Männer, verloren ihr Leben. Im Bus gab es – Gott, sei Dank – nur eine Leichtverletzte und ein paar blaue Flecken. In dieser furchtbaren Situation zeigte sich der Zusammenhalt der Gruppe besonders deutlich und ein gemeinsames Vaterunser gab uns Kraft für Weiterfahrt und Heimflug.

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Karola Eibl